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Verkehr

Verkehr in Stuttgart - vorne mit dabei auf der Hitliste Stuttgarter Probleme

Tagtäglich versinkt die Stadt Stuttgart im Verkehr. Dies ist zwar ein Zeichen für eine
wirtschaftlich aktive und erfolgreiche Stadt bzw. Region, jedoch gleichzeitig eine große Belastung für nahezu die gesamte Bevölkerung.

Das Verkehrsproblem ganzheitlich anzugehen und dabei neue Wege zu beschreiten ist für mich der Inhalt meines
Innovationsprogramms "Fahrzeug <=> Fahrzeug"- bzw. "Fahrzeug <=> Infrastruktur"-Kommunikation (siehe hierzu den Link "Innovation"). Hierunter verstehen Verkehrswissenschaftler, dass Fahrzeuge mit ihrem Umfeld kommunizieren und z.B. dabei bei entsprechend geringem Verkehrsaufkommen ihre grüne Welle bekommen (unter Berücksichtigung des Tempolimits); oder dass die Geschwindigkeit von Fahrzeugen vor Ampeln bereits so angepasst wird, dass ein passieren der Kreuzung spritsparend ohne Anhalten möglich wird; oder dass Navigationssysteme basierend auf umfassenden Verkehrsinformationen ihre Route berechnen; oder viele viele weitere Möglichkeiten zur Verkehrslenkung und zur Erlangung einer energieoptimierten Fahrweise, häufig kombiniert mit Zeitersparnis. Nicht zuletzt reduziert so ein Ansatz auch die Unfallzahlen.

Als Oberbürgermeister setze ich mich für gleichberechtigte Verkehrsmittel ein, was bedeutet, dass an manchen Orten die Prioritätensetzung eine andere sein wird. Wichtig ist mir eine Gestaltung des öffentlichen Verkehrsraums derart, dass alle Nutzer gefahrlos und weitgehend ohne Berührungspunkte mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sein können. Dies bedeutet für mich getrennte Wege für Bahn, Kfz, Rad und Fußgänger soweit
der Platz dies zulässt.

Der Neu- und Ausbau von Infrastruktur ist ein wesentlicher Faktor für die Vitalität der gesamten Region. Idealerweise zeichnet sich hierbei z.B. eine Hauptverkehrsader durch zwei U-Bahnschienen in der Mitte, zwei Fahrstreifen für Kfz, einen Radweg, optional einen Parkstreifen und
einen Bürgersteig abgetrennt durch einen Grünstreifen auf jeder Seite der U-Bahn aus. Verkehrsadern von untergeordnetem Rang sind angepasst zu reduzieren, jedoch unter Berücksichtigung der zuvor beschriebenen Trennung.

Eine Verbesserung der Verkehrssituation verspreche ich mir durch die Kombination von folgenden Maßnahmen, wobei diese teilweise voneinander abhängig sind und zeitlich entsprechend nur nacheinander eingeführt werden können (die Reihenfolge stellt keine Priorisierung dar).

Beschleunigung des motorisierten Individualverkehrs durch:

- Wiederbelebung des Vorhabens zum Bau des "Nord-Ost-Rings" für den Kfz-Verkehr gemeinsam mit den umliegenden Landkreisen bzw. der Region. Hierfür schwebt mir aber eine andere Trassenführung vor als die bisher in Planung befindliche, beginnend von der A8 bei der Ausfahrt Neuhausen, im Tunnel unter Ostfildern durch, Anbindung an die B10, Neckarquerung, Tunnel unter dem Schurwald bis zur B14/B27 bei Waiblingen/Fellbach, Neckarquerung zwischen Mühlhausen und Aldingen und etwas nördlich von Kornwestheim weiter mit Anbindung an den Güterbahnhof bis zur A81.

- Bau von fünf Mega-Park+Ride-Häusern mit direkter S-Bahn- und Bundesstraßenanbindung an den großen Einfalltoren (eines zwischen Kornwestheim und Zuffenhausen über B10/B27, eines zwischen Fellbach und Waiblingen an der B14, eines an der B10-Ausfahrt ES-Mettingen, eines an der Ausfahrt "Flughafen" der B27 und eines nahe an der A81/B295 im Industriegebiet Weilimdorf), teilweise mit neuem S-Bahn-Bahnhof. [Mir ist bewusst, dass dies eine Aufgabe ist, die nur vom Regionalverband gemeinschaftlich bewältigt werden kann!]

- Teilweise Umwidmung eines Pkw-Fahrstreifens in zwei schmale für Motorräder (2/3 Pkw) und Fahrräder (1/3 Pkw).

- Einführung von Mehrpersonenfahrspuren zur Förderung von Fahrgemeinschaften (ggf. in Kombination mit außerstädtischen Park+Mitfahr-Plätzen) in den Stoßzeiten.

- Reduzierung des Verkehrsaufkommens durch Heimarbeit (Anreize für Arbeitgeber, die so etwas ermöglichen). Pro Tag Heimarbeit ist bei einer 5-Tage-Woche 20% Verkehr eingespart - messbar!

- Wiederbelebung des §11 StVO: Kreuzungen und Überwege frei halten! [Anmerkung: Beobachtungen zeigen mir, dass dies eine wesentliche Ursache für das Verkehrsdrama zu Stoßzeiten ist.]

Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs durch:

- 24h Betrieb von U- und S-Bahn (nachts linienabgestimmter Stundentakt).

- Abkehr vom jetzigen Zonensystem des VVS, Einführung eines Wabensystems bei dem z.B. drei Waben einer Zone entsprechen.

- Attraktive Preise, die auch im Bundesvergleich bestehen. Familienfahrkarten, Pendlerfahrkarten, etc. die den öffentlichen Nahverkehr preislich auch für die kombinierte Nutzung mit dem eigenen Pkw noch attraktiv machen.

- Behinderten- und kinderwagengerechte Haltestellen.

Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Fernverkehrs durch:

- Stopp von Stuttgart21!!! Wer steht schon gerne in Tunnels, nur weil diese schon wieder saniert werden müssen?

- Stopp von Stuttgart21 weil der Nutzen in keinem Verhältnis zum Baurisiko steht. Wer möchte gerne die Verantwortung übernehmen wenn es zu unbeherrschbaren Zwischenfällen mit dem Wasser in den Tunnelbergen kommt?

- Schnelle Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Stuttgart und Ulm mit Anbindung an den Kopfbahnhof zunächst über Wendlingen, sowie optional über eine Flughafentrasse und die Gäubahn.

Förderung des Radverkehrs durch:

- Gute und sichere Infrastruktur.

- Radschnellwege (äquivalent zu Hauptverkehrsstraßen für Kfz).

- Ladestationen für Elektrofahrräder.

- Ausbau der Fahrradmitnahmemöglichkeit in öffentlichen Verkehrsmitteln.

- Keine Alibiradwege gemeinsam mit Fußgängern.

- Freigabe ausreichend breiter Einbahnstraßen für Fahrräder in beide Richtungen.

- Bei Straßenneubau bzw. -sanierung obligatorisch Radweg parallel dazu.

Stärkung der Fußgänger durch:

- Null Toleranz gegenüber zugeparkten Gehwegen.

- Teilweise Umwandlung von Fußgängerampeln in Zebrastreifen.

- Fußgängerfreundliche Ampelschaltung bei Knopfdruckampeln.

Güterverkehr und Binnenschifffahrt:

- Verlegung von Teilen des Neckarhafens flussabwärts zwischen Mühlhausen und Aldingen. Hierbei ergibt sich die Möglichkeit, diesen kleinen Hafen mit dem Güterbahnhof Kornwestheim und der A81
über den Nord-Ost-Ring zu verbinden.

- Einfahrt in das Stadtgebiet nur für schadstoffarme LKW, ggf. mit gesondertem Nachweis bei ausländischer Zulassung. Bei Verstoß Weiterfahrt nur mit Schlepper, Kosten zu Lasten des Spediteurs.

Allgemein:

- Förderung von Car-Sharing, Mitfahrbörsen und sonstigen Nutzungsmodellen, z.B. durch Ausweisung priorisierter Parkplätze.

- Kein flächendeckendes Anwohnerparken! Teile der Straße (bzw. des Parkraums) gehören allen.

- Umbau des Wagenburgtunnels wie folgt: Trennwand in der Mitte des Tunnels (im Falle eines Unfalls stellenweise entfernbar), Sperrung einer Fahrspur für den Kfz-Verkehr im zeitlichen Wechsel stadtein- oder auswärts,
Freigabe der gesperrten Spur für Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen.


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